Wenig Geld, viel Zeitaufwand, kaum Aussicht auf Publikumserfolg, was wollen wir mehr, um uns in Nehren in die Kulturarbeitsschlacht zu stürzen? Der Zwerg Gimli (Der Herr der Ringe)
Nehren hat eine Oper.
Und es gibt manchmal Theater.
Nehren verfügt aber über kein Opernhaus und wird wohl keine Landestheaterbühne bekommen. Eine „Event“-Kultur brauchen wir im Ort Nehren nicht. Meinen wir. Kultur ist für uns nichts vom Alltag
feierlich Unterschiedenes, das besondere Festtagskleidung erfordert. Kein erlesenes Getue wollen wir, aber auch keine ordinären Produkte. Der Dichter Horaz hat gesagt, Aufgabe der Kultur sei es,
zu belehren, zu erregen, zu bewegen. Dem können wir uns anschließen. Oder auch dem Satz von August Everding: „Kultur arbeitet Vergangenheit auf, lebt Gegenwart und bereitet Zukunft vor.“ Klingt
weihevoll, aber wir sind gar nicht so.
Wir?
Hmm. Wer sind die eigentlich?
Wir sind Bürger der Gemeinde, die sich darüber Gedanken machen, wie das Leben in ihr gestaltet werden kann. Was geschehen
soll.
Kultur gehört unabdingbar dazu, Kultur für alle Einwohner. Deshalb sind wir kein geschlossener Kreis, neue Gesichter, neue Ideen, helfende Hände sind zu allen Zeiten willkommen. „Jeder komme, wie
er ist, das ist wohl das Beste“ (Johann Wolfgang Goethe, Offene Tafel).
Das Kulturforum arbeitet mit im Geschichtsarbeitskreis, beim Projekt „Als-ob-Pfad“, das sich der Philosophie Hans Vaihingers widmet, bei den „Kulturkuriosa“ der Volkshochschule, im
Schwanen-Freundschaftskreis. Wir waren aktiv bei der Neugestaltung der Ortsmitte (Wette), haben Ausstellungen organisiert, Kabarettabende, Konzerte, Vorträge, Theaterstücke, Sternennächte,
Gute-Nacht-Geschichten mit dem Schwäbischen Tagblatt. Unser „Scheunen“-Zyklus führt auf verschiedene Weise zu den alten Gebäuden vergangener Zeiten. Auch zum ältesten Haus, der Burg in den
Weihergärten. Diese Arbeit wollen wir fortsetzen.
„Kultur ist das Vergnügen, die Welt zu verändern.“
Sagt Bertolt Brecht.
Natürlich. Aber auch daran, einiges zu bewahren. Der Arbeitskreis Kultur (AKN) hat seinerzeit zum Beispiel das Kirschblütenfest erfunden, Mitglieder des Kulturforums gehören weiterhin
zu den Organisatoren und sind immer dabei, wenn es ums Streuobstparadies geht. Es geht uns nicht um die „gute alte Zeit“, die es nie gegeben hat.
In Nehren steckt sehr viel.
Von der Veitskirche bis zu den Wetterdächlein. Vom Kirschenfeld bis zum Generalstreik.
Nehren bietet sehr viel.
Menschen, die malen, Menschen, die Foto-Motive suchen, Menschen, die Skulpturen schaffen, Menschen, die etwas zu erzählen haben. Menschen aus anderen Ländern. Musikanten sind da, Schauspieler,
Zirkusleute.....
Wir brauchen sie alle. Wir brauchen das alles. Und mehr.
Besagter August E. (Intendant des Bayerischen Staatstheaters) hat auch noch gesagt: „Kultur ist keine Zutat, Kultur ist der Sauerstoff.“
Sauerstoff brauchen alle.
Wir bitten also alle Nehrener Leute, die Kultur zu ändern, die Kultur nach ihren Vorstellungen zu gestalten, an der künftigen Kultur mitzuwirken.
Kontaktadressen: Margret Schott (herma.schott(@)freenet.de), Sören Frommer (frommer(@)historische-archaeologie.de), Egon Betz (betz(@)nehren.de) – oder einfach kultuforum(@)nehren.de. Wir haben auch einen unregelmäßig erscheinenden Newsletter, den man auf diesem Weg anfordern kann.